Beschreibung
Wovon nicht geredet wird, das ist dem Bewusstsein der Menschen zumeist auch nicht gegenwärtig, nicht bedeutsam. So kann „Gott“ belangloses Nebenwort sein, Leerlaut, schwammig, der Zeit unnötige Floskel, strohtrocken und aus der Realität. Jedenfalls nicht der christlichen Bilder und Gedanken voll. Die Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz hat deshalb vor etlichen Jahren in der Diskussion nach einem Vortrag aufgefordert, von Gott zu reden, den Namen Gottes nicht im Vergessenen zu belassen. Wie schon in einigen vorausgehenden Bändchen unternimmt der Regensburger Pfarrer Josef Roßmaier in seiner neuen Veröffentlichung „Es könnte ja sein“ den Versuch zeitgenössischer Rede von Gott, um Gott, auf Gott hin. Man kann die kleinen Texte auch Hörexperimente nennen, Probierstücke zum Überlegen und zusammen mit den beigefügten Bildern Ansätze des Wahrnehmens. Sie sind Widerhall von persönlichen Begegnungen des Autors mit Menschen, Schriftworten, Dichtung, Kunstwerken und Alltagsereignissen. Die Bilder sind Fotografien von Josef Roßmaier, die im digitalen Wandlungs- und Sehvorgang in eine Art Nachschauen führen. Den Grund geben dabei Realaufnahmen aus der Umwelt (Natur, Gerätschaften, Situationen der Stadtlandschaft), die Veränderung bringt Innenliegendes zur Ansicht und verweist auf die Mehrschichtigkeit des Vorhandenen. Die Bilder stehen nicht ursprünglich in Verbindung mit den Texten, aber es ist eine gegenseitige Belebung von Bild und Text möglich. „Es könnte ja sein“ ist nicht ins Vage hinein gemeint, sondern als kleine Anregung, christliche Gottessprache und christliches Gottesbild zu suchen, sie zu realisieren, sie zeitgenössisch zu hören und zu probieren.
Artikel der Bischöflichen Pressestelle des Bistums Regensburg über die Präsentation des Buches in der Dombuchhandlung Regensburg (27.11.2012)