Beschreibung
Der umfassende Bestandskatalog dokumentiert sämtliche Kunstankäufe der Oberschwäbischen Elektrizitätswerke OEW seit 1998. Über die neun OEW-Landkreise vom Bodensee bis zur Zollernalb, von Ulm bis nach Freudenstadt verteilt, hat sich die Sammlung im Laufe des letzten Jahrzehnts in den gesamten Südwesten ausgedehnt. Bestandskatalog und Ausstellung führen die Kunstwerke zu einer geschlossenen Rezeption zusammen.
„Das Buch über die Kunsterwerbungen der Oberschwäbischen Elektrizitätswerke macht einen außerordentlich gediegenen Eindruck, und ich bin auch von der Qualität der Abbildungen sehr beeindruckt.“
Prof. Dr. Armin Zweite, Direktor der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
Der zeitliche Rahmen der Sammelschwerpunkte ist weit gefasst: Er reicht vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Klassische Moderne und zeitgenössische Kunst haben in der Sammeltätigkeit der OEW in den letzten Jahren ein starkes Gewicht bekommen, und so ist gegenüber den zahlenmäßig begrenzten, jedoch signifikanten Werken vom Mittelalter bis zum Barock und den wenigen Gemälden aus dem 19. Jahrhundert die Kunst des 20. Jahrhunderts zudominierender Bedeutung in einer der wichtigsten südwestdeutschen Sammlungen angewachsen. Der mittelalterliche Bogen spannt sich von einem romanischen Bronze-Kruzifix aus Schwaben über Heiligenfiguren aus Holz von Heinrich Iselin, Lux Maurus, Daniel Mauch und Jörg Zürn hin zu einem kostbaren Dame- und Schachspiel aus dem Augsburg des späten 18. Jahrhunderts. Für das 19. Jahrhundert stehen vor allem die idealromantischen Landschaftsbilder des Malers Theodor Schüz ein. Beinahe lückenlos dokumentiert die Sammlung die Entwicklungen südwestdeutscher und internationaler Moderne: ausgehend von der Neuen Sachlichkeit, dem Expressionismus und dem sogenannten Expressiven Realismus über wichtige Positionen des 20. Jahrhunderts in Skulptur und Plastik sowie der Stuttgarter Avantgarde mit Adolf Hölzel und seinem Kreis berühmt gewordener Schüler wie Willi Baumeister und Oskar Schlemmer, über HAP Grieshaber und der Neuen Figuration in Karlsruhe hin zum Informel und Abstrakten Expressionismus und den informellen Gegenpositionen der 1960er Jahre mit Thomas Lenk, Georg Karl Pfahler u. a. Mit der Konkreten Kunst und dem geometrischen Purismus der Ulmer Hochschule für Gestaltung repräsentieren Max Bill, Josef Albers und Friedrich Vordemberge-Gildewart die Abstraktion, ergänzt durch zeitgenössische Künstler wie Günther Förg. Positionen zwischen Abstraktion und Figuration nehmen Künstler wie Markus Lüpertz, Paco Knöller und Julius Bissier ein, während Wolfgang Laib und Abraham David Christian in ihren Werken die Natur zu einer privaten Mythologie und Spiritualität minimalisieren. Wissenschaftliche Beiträge von Prof. Dr. Peter Beye (zur Sammlung), Dr. Albrecht Miller (zur Kunst des Mittelalters) und Dr. Barbara Regina Renftle (zur Kunst der Moderne) erschließen Inhalt und Gehalt dieser hochrangigen musealen Sammlung.
Dieser Bestandskatalog erscheint anlässlich einer Ausstellung der OEW-Kunstankäufe in der Städtischen Galerie „Die Fähre“ und in der Galerie am Markt, Bad Saulgau (5. Juni bis 31. Juli 2005).