Beschreibung
Nikolaus von Kues (1401-1464) gehört ohne Zweifel zu den Großen des 15. Jahrhunderts. Wer heute seinen Namen hört, denkt an den vielseitig interessierten Gelehrten, den Theologen und Philosophen, der die „coincidentia oppositorum“ lehrt, den Zusammenfall aller Gegensätze in Gott, und die „docta ignorantia“, das Streben des Menschen nach Erkenntnis im Wissen um die Begrenztheit seines Wissens. Seine Zeitgenossen kannten den ehrgeizigen Doktor des kanonischen Rechts als Akteur auf der kirchenpolitischen Bühne, als Konzilstheoretiker, als engagierten Streiter für die Einheit und Erneuerung der Kirche, als Kardinal, als Fürstbischof und päpstlichen Legaten. Als hochherziger Stifter eines Armenhospitals, das bis heute seine Aufgabe als Altenheim erfüllt, bleibt Nikolaus vor allem an seinem Geburtsort in Erinnerung. Dort wird seine berühmte Bibliothek aufbewahrt: Über 300 Handschriften sind beredter Ausdruck der Gelehrsamkeit und Sammelfreude ihres einstigen Besitzers. Die 600. Wiederkehr seines Geburtstages im Jahre 2001 war Anlass, Leben und Wirken des Nikolaus von Kues knapp und allgemein verständlich einem breiten Publikum vorzustellen.