Beschreibung
Die Michaelskirche von Burgfelden birgt einen bedeutenden Malereibestand aus der Zeit um 1070/1080, der seit seiner Entdeckung im Jahre 1892 mit den künstlerischen Leistungen des Klosters Reichenau in Verbindung gebracht wird. 1995 fand eine umfangreiche Voruntersuchung zum Zustand der Malereien durch das Referat Restaurierung des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg statt. Über ein Jahr hinweg erfolgten zudem Messungen zur Abklärung der Wechselwirkungen zwischen Außen- und Innenklima. Auf der Grundlage eines vom Landesdenkmalamt erarbeiteten Konservierungskonzeptes wurde 2001-2003 eine Maßnahme zur Erhaltung der stark gefährdeten Malereien durchgeführt. Im Zuge der Voruntersuchungen und der Restaurierungskampagne ergaben sich neue Erkenntnisse zum Bau und seiner Ausstattung. Neuere Untersuchungen zu den nachgewiesenen Vorgängerbauten wie auch zum Baubestand erlauben eine kritische Bewertung älterer Grabungsergebnisse. Bereits im 19. Jahrhundert entdeckte Keramiktöpfe im aufgehenden Mauerwerk erfahren eine neue Interpretation. Der Ikonographie der Darstellungen und ihrem Zusammenhang mit Reichenau widmet sich ebenso ein eigenes Kapitel wie den Besonderheiten der Maltechnik und den vorgefundenen Schäden. Dem interessierten Besucher wird zudem Einblick in die soeben abgeschlossene Restaurierung und Dokumentation des Malereibestandes gegeben.
Die vorliegende Broschüre über die Michaelskirche in Burgfelden bildet das erste Heft der neuen, vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart herausgegebenen Reihe „Kulturdenkmale in Baden-Württemberg“. Die Hefte sollen über bemerkenswerte Kulturdenkmale im Lande und deren denkmalpflegerische Betreuung informieren.. Mit ihrem handlichen Format können sie auch auf Ausflügen und Wanderungen mitgeführt werden.