Beschreibung
Das Katalogbuch „K & K Kunst und Kißlegg“ erscheint begleitend zur gleichnamigen Ausstellung im Neuen Schloss. (6.4. bis 13.7.2014). Es stellt den Marktflecken als einen ganz besonderen Ort für die Kunst vor. Nicht nur, dass das „Interlaken des Allgäus“ mit seiner barocken Pfarrkirche, dem spätbarocken Neuen Schloss und der von Cosmas Damian Asam ausgemalten St. Annakapelle, alle entworfen vom Füssener Baumeister Johann Georg Fischer, drei bedeutende, reich ausgestattete Bauwerke mit hoher Anziehungskraft besitzt. Der Ort kann auch auf fünf Jahrzehnte anspruchsvoller, reger Kunstpräsentation und Kunstförderung zurückblicken. Vielen Kunstinteressierten aus dem süddeutschen Raum ist die Schlosshofgalerie von Ewald und Dorothea Schrade noch in bester Erinnerung. Schon in den siebziger Jahren wurden hier große Ausstellungen mit Werken der Klassischen Moderne und hochrangiger Gegenwartskunst gezeigt.
Der reich bebilderte Band mit Werken aus kommunalem Besitz gibt einen Rückblick auf diese Zeit und erinnert an die legendäre Winterakademie mit Teilnehmern aus der ganzen Republik und namhaften Dozenten wie Shmuel Shapiro, Willibrord Haas, Bernhard Spahn, Heimrad Prem, den Professoren Erich Mansen, Herwig Schubert und Manfred Henninger. Je eigene Kapitel sind dem Museum Expressiver Realismus und dem kulturellen Engagement von Kommune und örtlichem Kulturförderkreis gewidmet. Eindrucksvoll wird dargestellt, wie die Gemeinde im Laufe der Jahre aus den einzelnen Ausstellungen oder aus besonderen Anlässen Kunstwerke erwarb oder geschenkt bekam und so eine beachtliche Sammlung zusammentragen konnte, die nun erstmals in einer umfangreichen Auswahl von 110 Exponaten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Rund ein Dutzend monografische Texte, u. a. über Georg Meistermann, Sepp Mahler, Shmuel Shapiro, Klaus Prior und Raimund Wäschle, stellen einzelne Künstler und deren Werk vor. 39 Biografien und ein Verzeichnis aller Ausstellungen im Neuen Schloss Kißlegg von den Anfängen bis in die Gegenwart runden das Buch ab. Der Band ist ein eindrucksvolles Zeugnis, wie Kunst im ländlichen Raum in herausragender Weise verankert wurde.