Beschreibung
Die Bedeutung Westfalens für die historistische und insbesondere neugotische Architektur wurde lange Zeit unterschätzt. Wie keine andere Region in Deutschland stand Westfalen im 19. Jahrhundert gleichermaßen unter preußischen und rheinischen Einflüssen und verdeutlicht die Anschauungen der beiden Kunstzentren Berlin und Köln. Karl Friedrich Schinkel, Friedrich August Stüler, Ernst Friedrich Zwirner und Vincenz Statz waren hier selbst umfangreich tätig und konnten in Westfalen viel eigenständiger arbeiten als in der direkten Umgebung von Berlin und Köln. So setzten sie sich auch mit den regionalen Vorgaben der westfälischen Gotik auseinander. Insbesondere die Diözesanbaumeister in Münster und Paderborn sowie die bedeutenden Baumeister in Diensten der evangelischen Kirche haben dies fortgesetzt und eine eigenständige westfälische Neugotik entwickelt. Dabei entstanden Kirchenbauten von nationalem, teilweise gar europäischem Rang.
Auf der Grundlage eines ausführlichen Katalogs der neugotischen Kirchen Westfalens bis zum Kulturkampf werden alle wesentlichen Phänomene des deutschen Historismus erstmals zusammenhängend und reich bebildert am Beispiel Westfalens dargestellt.
Der Autor
Peter Vormweg absolvierte ein Studium der Betriebswirtschaftslehre und anschließend ein Studium der Kunstgeschichte in Münster mit Studienaufenthalten in Italien, das er mit einer Magisterarbeit über den westfälischen Späthistorismus abschloss. 2013 wurde er mit der vorliegenden Arbeit an der Fakultät Architektur der Bauhaus-Universität Weimar promoviert.