Beschreibung
Das Bonner Münster, dessen Geschichte und Ausstattung in diesem Kleinen Kunstführer von Jürgen Kaiser beschrieben werden, hatte das große Glück, dass es im frühen 19. Jahrhundert nicht, wie fast alle anderen großen Stiftskirchen des Rheinlandes, denkmalhaft isoliert wurde. So blieben der wunderbare romanische Kreuzgang samt Gemeinschaftsgebäuden erhalten – sie machen die einstige Funktion des Münsters nachvollziehbar. Auch die Bomben des Zweiten Weltkrieges richteten nicht allzu große Schäden an, so dass hier, gerade im Vergleich zu den romanischen Kirchen Kölns, die mittelalterliche Bausubstanz weitgehend erhalten blieb.
Höchst anspruchsvolle und finanzkräftige Stiftspröpste sorgten als Bauherren dafür, dass jeder Bauabschnitt des Münsters derart innovativ und überzeugend gestaltet wurde, dass er vorbildhaft wurde für zahlreiche andere romanische Kirchen im Rheinland. So nimmt das Bonner Münster unter der Vielzahl der im rheinischen Kirchenbau-Boom 1150–1250 errichteten Sakralbauten eine Spitzenposition ein. Die reiche Geschichte mit dem Höhepunkt zweier Königskrönungen verleiht der Münsterkirche geradezu europäische Bedeutung.
Münster und Kreuzgang bilden inmitten der modernen Großstadt zugleich eine Oase der Ruhe und Besinnung sowie Heimstatt eines reichen und vielfältigen religiösen Lebens.
