Beschreibung
Der Bildhauer Georg Busch (1862–1943), zu seiner Zeit ein gefragter Künstler, führte um und nach 1900 große kirchliche Aufträge aus. Dazu zählen sieben Bischofs denkmäler und rund 25 Altäre. Kunstwerke wie die Grabtragung Christi im Merseburger Stadtfriedhof, die Beweinungsgruppe in der Nagelkapelle des Bamberger Doms oder der Kreuzweg in der Münchner Kirche St. Paul zeigen die Meisterschaft, mit der Busch Geistig-Seelisches in der Formensprache des Realismus zum Ausdruck brachte.
Der in Hanau geborene Künstler studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München und blieb zeitlebens in der bayerischen Kunstmetropole. Nicht zuletzt seiner Initiative ist es zu verdanken, dass die christliche Kunst nach dem 19. Jahr hundert wieder an Qualität gewann. Er rief Vereinigungen ins Leben, die christliche Künstler förderten und bekannt machten. Auch gab er die beliebte Monografien reihe „Die Kunst dem Volke“ heraus.
Die Enkelin Roswitha Busch-Hofer zeichnet, unterstützt durch viele Zitate von Busch selbst, seiner Ehefrau und anderen Zeitzeugen ein authentisches Bild des Künstlers und stellt die Geschichte der Vereinigungen für christliche Kunst bis 1924 dar. Das reich bebilderte Buch über Georg Busch bietet zugleich einen Einblick in die christliche Bildhauerkunst am Übergang vom Historismus zur gemäßigten Moderne. Die bewegte Zeit wird im Beitrag des ausgewiesenen Kenners christlicher Kunst in Bayern, Michael Schmid, beleuchtet, und die Kunsthistorikerin Christina Metz benennt Einflüsse auf Buschs künstlerisches Schaffen.