Beschreibung
Im Mittelalter haben Mönche oft ihr ganzes Leben lang an der künstlerischen Gestaltung der Bibel durch Schrift und Bild gearbeitet und großartige Werke hervorgebracht. In jüngster Zeit sind auch viele sogenannte Bilderbibeln erschienen, die mit Werken großer Maler und Künstler illustriert sind. Meist blättert man schnell die ganze Bibel durch, um die wenigen Bilder in dem dicken Buch zu finden und zu betrachten.
Die vorliegende Bilderbibel geht einen anderen Weg. Zu den Motiven in den Glasfenstern von Josef Oberberger und Michael Kampik in verschiedenen schwäbischen Kirchen hat Richard Harlacher je einen prägnanten Vers aus der Bibel ausgewählt. Michael Kampik hat den Text in seiner markanten Handschrift auf Papier gebracht. So entstand in der Harmonie von Bild, Wort und Schrift eine kurzgefasste, eindrucksvolle Darstellung der Heilsgeschichte Gottes an uns Menschen. Und damit schließt sich auch wieder der Kreis zur ursprünglichen Bilderbibel, in der das Bild nicht nur Illustration war, sondern die durch das Bild belehren wollte. Die Bilder dienen dazu, den Eindruck der Aussagen der Verkündigung zu verlebendigen und zu vertiefen.
Das Frühwerk Bobingen von Josef Oberberger (1905-1994) ist ein Kleinod der schwäbischen Kunstgeschichte, ebenso wie sein Alterswerk Schnuttenbach. Einen Namen als einer der bedeutendsten Glasmaler des 20. Jahrhunderts machte er sich mit seinen monumentalen Fenstern für die Kathedralen und Dome von Luxemburg, Naumburg, Augsburg und Regensburg.
Mit diesem einmaligen Bildband liegt eine zeitlose Bilderbibel im klassischen Sinn vor. Es ist aber auch ein Porträt der beiden Künstler Oberberger und Kampik, zeigt ihr Schaffen und ihre Harmonie. Für sich genommen ist es auch ein Band christlicher Glaskunst, in dem sich der Bogen vom Augsburger Dom über die Kapelle St. Wolfgang und Wendelin in Bobingen bis nach Schnuttenbach spannt.
Michael Kampik (* 1948) ist Mitglied des Jesuitenordens und war Schüler und Privatassistent von Prof. Josef Oberberger. In dieser Bilderbibel sind seine Fenster in Schnuttenbach und Dillingen zu sehen.
Richard Harlacher (* 1935) kam als Pfarrer von Gundremmingen und Schnuttenbach mit Prof. Oberberger und Michael Kampik SJ im Zusammenhang mit dem Neubau der St. Ursulakirche in Schnuttenbach in Kontakt und konnte diese beiden Künstler für die Gestaltung der Glasfenster und Mosaike gewinnen. Seit dieser Zeit hat er ihr Wirken fotografisch begleitet.
