Zwischen Varusschlacht und Völkerwanderung

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Mathilde Grünewald, Erwin Hahn, Zwischen Varusschlacht und Völkerwanderung. Die römerzeitlichen Gräberfunde aus Worms und Rheinhessen im Museum der Stadt Worms im Andreasstift, 744 Seiten in 2 Bänden (Schuber), ca. 2200 überwiegend farb. Abb., Format 21 x 29,7 cm, Hardcover, 1. Auflage 2006, ISBN 978-3-89870-325-3

ISBN 978-3-89870-325-3 Kategorien: ,

Beschreibung

Als in den Jahren nach der Varusschlacht von 9 n. Chr. schließlich der Rhein zu Roms Grenze geworden war, wurde das Gebiet nicht nur mit Militäranlagen gesichert, sondern auch mit romanisierten Kelten (und den germanischen Vangionen) besiedelt. Der große Reichtum der Gräber an Keramik, Gläsern u. a. bildet noch heute den Grundstock der Römischen Abteilung des Museums der Stadt Worms. Vor 125 Jahren, am 9. Oktober 1881, öffnete das Paulusmuseum mit den Sammlungen des Altertumsvereins in Worms seine Tore. Die archäologischen Objekte machten sofort den größten Teil aus, und man unternahm Ausgrabungen. Für die aufstrebende Lederindustrie wurden die bisher unberührten Flächen der römischen Gräberfelder um Worms bebaut. Das Einzugsgebiet des Vereins reichte bis in die Pfalz und nach Bingen. Zwischen dem Rhein und dem Donnersberg im nördlichen Pfälzer Wald gab es spätestens seit Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. eine blühende Landschaft mit zahlreichen Bauernhöfen. Zu jeder villa rustica gehörte ein kleiner Friedhof, auf dem die Bewohner liebevoll ihre Toten bestatteten. Die teilweise kostbaren Funde, darunter eine Figurengruppe aus Bernstein oder geschliffene Gläser, wurden jedoch nie veröffentlicht. Die Objekte wurden für das Buch neu fotografiert. Die Archäologin und Wormser Museumsdirektorin Mathilde Grünewald legt mit dieser Publikation sämtliche Altfunde aus den Grabungen seit 1881 vor. Erwin Hahn hat die menschlichen Knochenreste ebenso wie die Speisebeigaben untersucht.

Durch diese Neuerscheinung erschließt sich die klimatisch begünstigte fruchtbare Landschaft Rheinhessens zwischen Mainz und Worms, dem Rhein und der Pfalz in römischer Zeit. Die ältesten römischen Gräber stammen aus der Zeit um 30 n. Chr. In der römischen „Gründerzeit“ des 1. Jahrhunderts lassen sich die Wurzeln der Siedler bis nach Gallien verfolgen. Die Funde aus dem späten 4. und frühen 5. Jahrhundert sind von besonderem Interesse für das Ende der Römerzeit.

Aus dem Inhalt
Rheinhessen: fruchtbares Land am Rhein~ Die ersten Römer: Soldaten im Wormser Kastell und Siedler in Rheinhessen~ Und wo sind die Burgunden?~ Die römischen Gräber in Rheinhessen~ Die römischen Friedhöfe in Worms~ Grabbauten und Grabzurichtungen~ Bestattungsbräuche~ Totenhemd, Leichentuch oder Alltagskleidung?~ Die Orientierung der Körpergräber~ Zum Gedenken an – Gräber ohne Tote~ Das „Seelenloch“~ Magische Nägel und andere magisch wirksame Beigaben~ Gebraucht, beschädigt oder zweite Wahl? Zur Geschirrausstattung für den Toten~ Nicht nur Leichenbrand – was sich in Urnen alles findet.

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