Beschreibung
Mit diesem Bildband setzt die Münchner Glyptothek ihre seit über 40 Jahren gepflegte Tradition fort, den griechischen und römischen Skulpturen des Museums Werke zeitgenössischer Künstler gegenüberzustellen. Dabei sollen sich die neu geschaffenen Arbeiten inhaltlich und formal mit den antiken Meisterwerken auseinandersetzen, was hier in besonderer Weise gelingt.
Andreas Kuhnleins Holzfiguren bilden formal zunächst einen radikalen Gegenentwurf zu den über 2000 Jahre alten Vorbildern mit ihren perfekten Oberflächen. Lauter schreien seine Skulpturen ihre Empfindungen, Schmerz, Trauer, Verzweiflung heraus. Doch auch die antike Kunst bildete keine heile Welt ab. Äußerlich erscheinen die Bronze- und Marmorskulpturen der Griechen und Römer zwar oft ideal, aber die Abgründe werden nicht ausgeblendet.
Wie die griechischen Bildhauer beschäftigt sich Andreas Kuhnlein stets mit dem Menschen an sich, mit den Grundfragen des Lebens. Seine „versehrten“ Holzskulpturen stehen gleichermaßen für die Brutalität wie auch für die Verletzlichkeit des Menschen.
Andreas Kuhnlein, geboren 1953 in Unterwössen (Chiemgau), seit 1983 als freischaffender Bildhauer tätig; bis 1992 gegenständliche Arbeiten in Holz, Bronze und Stein; bis 1995 Naturraumgestaltungen und Tischbildnisse; seit 1995 expressive Skulpturen aus ganzen Stämmen. Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in 16 Ländern. Kunstpreis der Deutschen Telekom, München/Ismaning (1998); Kunstpreis der Kur- und Wirtschaftsverbände Bad Wörishofen (1999); Professur an der Kunstakademie Luoyang/China (2005); Kulturpreisträger des Bezirks Oberbayern (2009); Ellinor-Holland-Kunstpreis (2010).
Katalog zur Ausstellung in der Glyptothek München vom 20. April bis 30. Oktober 2016
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