Beschreibung
Wir schreiben das Jahr 2008. Ein Mann namens Heinrich Toppler kehrt in die mittelalterliche Stadt Rothenburg ob der Tauber zurück und reibt sich verwundert die Augen: Der Ort, dem er vor rund 600 Jahren zu Ansehen und Wohlstand verholfen hat, feiert einen Mord im Mittelalter. Den bis heute unaufgeklärten Tod von Heinrich Toppler, geboren um 1340, reicher Kaufmann, Hauptmann und Bürgermeister der fränkischen Reichsstadt. Umgekommen im Juni 1408.
In Rothenburg, heißt es, ticken die Uhren schon immer anders. Deshalb kann Toppler 600 Jahre nach seinem Tod dort auftauchen, wo heute Camcorder surren und Kameras klicken. Um die hochtechnisierte multimediale Welt nicht zu stören, meidet der Alt-Bürgermeister heutige Touristenströme. Er beschließt, Straßen wie Gassen auf eigene Faust zu durchstreifen. Blickt in sein früheres Wohnhaus hinein, steigt hinab ins Taubertal. Zusammen mit Wenzel kehrt er bei sich selbst im renovierten Toppler-Schlösschen ein und besucht eine der frühen Papiermühlen Deutschlands im Tal der Schandtauber. Auch an der Quelle nahe dem Wildbad schaut der einstige Bürgermeister nach dem Rechten, bevor er sich entschließt, wieder stadteinwärts zu gehen. Das Spital-Viertel als dritte Stadterweiterung Rothenburgs trägt seine Handschrift, -und im Zentrum der Stadt, in der heutigen Marien-Apotheke, befand sich eine Ratsstube. Vom gegenüber gelegenen gotischen Teil des Rathauses kennt Toppler vor allem das Verlies. Das freilich sehr genau – aus den Wochen vor seinem gerüchteumwobenen Tod im Kerker.