Pforzheim, Ev. Schloß- und Stiftskirche St. Michael

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Mathias Köhler, Christoph Timm, Ev. Schloß- und Stiftskirche St. Michael Pforzheim, 48 Seiten, 45 Abb., Format 13,6 x 19 cm, 1. Auflage 2018, Verarbeitung: Broschur Klammerheftung, ISBN 978-3-95976-153-6

ISBN 978-3-95976-153-6 Kategorie:

Beschreibung

Kaum ein bedeutender deutscher Kirchenbau des Mittelalters ist bis in unsere Gegenwart so wenig bekannt geworden wie die Pforzheimer Schloßkirche. Ihre verwickelte Baugeschichte und die daraus resultierende, oft als unharmonisch und disproportioniert abgewertete Architektur mögen daran schuld sein. Dabei kann die Kirche als Musterbuch verschiedener mittelalterlicher Baumoden gelten, die auf der Höhe der Zeit lagen. Sie reichen von der Werkstatt des unbekannten „Maulbronner Paradiesmeisters“ über die Kathedralgotik Straßburger Prägung bis zur verhaltenen, durch die Architektur der oberrheinischen Bettelordens- und Zisterzienserkirchen beeinflussten Hochgotik der Diagonalchöre. Im dritten Viertel des 15. Jh. bereicherte Hans Spryß von Zaberfeld die Kirche mit dem spätgotischen Stiftschor für das Kollegiatskapitel St. Michael. Die Blütezeit der Stadt im Mittelalter sowie als Residenz der Markgrafen findet ihren Niederschlag in den zahlreich erhaltenen Grabplatten und Epitaphien, darunter die des badischen Fürstenhauses. Mit den Prunkdenkmälern der Renaissance erreicht diese Grablege einen hohen kunstgeschichtlichen Rang.

Als Zentrum frühneuzeitlicher Bildung und als Ausgangspunkt der Reformation in Baden erlangte die Schloßkirche an der Wende zur Neuzeit landes- und kirchengeschichtlich überregionale Bedeutung. Darüber hinaus darf die moderne künstlerische Ausstattung der nach schwerer Kriegszerstörung denkmalpflegerisch hervorragend wiederhergestellten Kirche als Gesamtkunstwerk von eindringlicher Dichte gelten, das sich auf überzeugende Weise mit der eindrucksvollen Architektur verbindet.

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