Beschreibung
An einer Außenwand der Pfarrkirche zu Buchs im Kanton St. Gallen sind 14 Kreuzwegstationen angebracht. Diese Kirche wurde in der Mitte des 20. Jahrhunderts vom Architekten Prof. Dr. Justus Dahinden, Zürich, erbaut~ der Bildhauer Albert Wider, Widnau, schuf die mehr als lebensgroßen, eindrucksvollen Bronze-Skulpturen. Gläubige, die zu ihrem Gotteshaus kommen, können – bevor sie eintreten – den Kreuzweg beten: andächtig hinschauend zu diesen Bildern. Herb, verschlossen scheinen die Gestalten aus Bronze zu sein, wie mit einer undurchdringlichen Haut überzogen. Ihre Formen wirken bei flüchtigem Hinsehen fremd. Erst wer die Bilder länger betrachtet, mit Augen des Glaubens, entdeckt ihren tiefen Gehalt.
Der schuldlos gefesselte Jesus steht allein gelassen da und hört ergeben sein Todesurteil, gefällt von selbstherrlichen Sündern. Willig empfängt er das Schandkreuz, das in seinen reinen Händen zum heiligen Kreuz wird, und beginnt seinen letzten Gang. Doch geschwächt von den entsetzlichen Qualen vor allem der Geißelung fällt Jesus zum ersten Mal unter der Last des Kreuzes. An der vierten Station des Kreuzweges begegnet Jesus seiner Mutter. Sie kann dem Sohn nicht beistehen, er muss allein zur Richtstätte. Simon von Zyrene hilft zuerst widerwillig dem ihm fremden Jesus das Kreuz tragen. Bald aber erkennt er den schuldlos Leidenden wahrhaft. Voll Mitleid reicht Veronika Jesus das Schweißtuch zum Abtrocknen all des Unrats und Bluts – und erhält das Tuch mit dem Antlitz Jesu. Völlig entkräftet bricht Jesus zum zweiten Mal zusammen. Fromme Frauen stehen am Weg und beweinen den Verurteilten. Jesus blickt auf – und tröstet und ermahnt sie, umzukehren in ihrem Leben. Zum dritten Mal stürzt Jesus auf den Boden hinab. Allein seine Liebe zu allen gibt ihm Kraft aufzustehen. Auf Golgotha angekommen, reißen die Henkersknechte Jesus die Kleider vom gemarterten Leib. Entsetzlich hallen die Hammerschläge über den Hinrichtungsplatz weit hinaus: Jesus wird auf dem harten Kreuzesholz festgenagelt. Nach den letzten Stunden am Kreuz stirbt Jesus. Zuvor hat der Sohn seine Mutter weggeschenkt: Für alle wird Maria die Mutter-im-Geist. Den vom Kreuz abgenommenen heiligen Leichnam hält die Schmerzensmutter auf ihrem Schoß. Voll Liebe schaut sie hinab zum Sohn. Zuletzt wird Jesus ins Grab gebettet. Doch nach drei Tagen der Grabesruhe aufersteht der Mensch gewordene Sohn Gottes. Das letzte Leiden des Erlösers ist durch die Kreuzwegandacht in Erinnerung gerufen. Glaubende, die diese in Jahrhunderten bewährte Andacht beten, werden gestärkt, als wahre Christen zu leben.