Beschreibung
Zwei repräsentative Gebäude aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, ein geistliches und ein weltliches, befreundete Bauherren und teilweise dieselben Künstler, die die jeweiligen Prachträume, Bibliothek und Gartensaal, räumlich und zeitlich nahe beieinander gestaltet haben: Diese Gegebenheiten boten die Chance zu einem in dieser Weise anderswo kaum möglichen ikonographischen Vergleich. Die Untersuchung führte bei aller Unterschiedlichkeit der Thematik zu bemerkenswert ähnlichen Bildkompositionen, denen auch inhaltlich anklingende Motive entsprechen.
In der Klosterbibliothek von St. Peter ist die SAPIENTIA DEI, die göttliche Weisheit, das neue Licht, Ausgangspunkt von Kunst und Wissenschaft. Im Gartensaal von Ebnet teilt Aurora, die Göttin des Lichts am Morgen und im neuen Jahr, ihre guten Gaben in Form der Rosen aus und wird unter der Gestalt der Bauherrin ebenfalls zur Förderin von Kultur und neuem Wissen. Ebenso enthalten die hier verglichenen Treppenhäuser der beiden Gebäude einen verwandten Bildsinn, die Verbreitung einer guten Botschaft in aller Welt, repräsentiert durch die vier damals bekannten Erdteile.
Band X in der Reihe „Oberrheinische Quellen und Forschungen“, herausgegeben vom Freiherrlich Gayling von Altheim’schen Gesamtarchiv, Schloss Ebnet, Freiburg im Breisgau.