Beschreibung
In der Reihe der Kölner Erzbischöfe nimmt der heilige Heribert einen herausragenden Platz ein. Und das liegt nicht daran, dass er zur Inbesitznahme seines Erzbistums barfuß in die Stadt einzog — im Winter, am Abend vor dem Weihnachtsfest. Denn wie der Autor, Heribert-Experte Professor Dr. Heribert Müller, im vorliegenden Buch darlegt, erweist sich Heribert mit dieser ritualisierten „Demutsgeste“ als Mann seiner Zeit. Dennoch hat der Freund Kaiser Ottos III. und langjährige deutsch-römische Reichskanzler in seiner Amtszeit als Erzbischof von 999 bis 1021 Maßstäbe gesetzt.
Der Stadtentwicklung gab Heribert durch die Ansiedlung einer Benediktinerabtei auf der rechten Rheinseite entscheidende Impulse. Und durch karitativ-soziale Programme, auch zur Linderung bestehender und Verhinderung neuer Armut, bewies er Menschlichkeit und Weitblick. Visionär war auch sein Wirken als Berater des Kaisers. Beide strebten eine umfassende „renovatio“, eine Neuordnung Europas auf Basis christlicher Werte an — eine frühe Vision des geeinten Europas unserer Zeit.
Das vorliegende Buch erscheint aus Anlass des Gedenk- und Jubiläumsjahres „Gerechtigkeit. Macht. Frieden. 1000 Jahre Heribert von Köln“, mit dem an Heriberts 1000. Todestag erinnert wird. Neben dem Lebensbild umfasst die Publikation daher auch den Katalog zur Sonderausstellung in der Kölner Domschatzkammer und in der Schatzkammer von St. Heribert.
Heribert wurde bereits kurz nach seinem Tod von den Menschen als Heiliger verehrt. Bis heute ist er ein Vorbild für die ihm nachfolgenden Generationen.
Der Autor
Heribert Müller, geb. 1946 in Köln, Professor für Geschichte des Mittelalters an den Universitäten Frankfurt am Main und Köln, ordentliches Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, korrespondierendes Mitglied des Institut de France (Académie des Inscriptions et Belles-Lettres). Zahlreiche Veröffentlichungen zur rheinischen und kölnischen Geschichte des Frühmittelalters und zur Geschichte der Kirche, Frankreichs und Burgunds im Spätmittelalter. Bereits im Jahr 1977 legte Müller die erste umfassende, wissenschaftlich fundierte Monographie über Heribert von Köln vor, „Heribert von Köln, Kanzler Ottos III. und Erzbischof von Köln“.
Ausstellung „1000 Jahre Heribert von Köln“
Vom 26. August bis 14. November 2021 präsentiert die Sonderausstellung „Gerechtigkeit. Macht. Frieden. 1000 Jahre Heribert von Köln“ in der Kölner Domschatzkammer und in der Schatzkammer der Kirche Neu-St. Heribert in Köln-Deutz mit den Glanzstücken des Heribert-Schatzes sowie ausgewählten hochkarätigen Zeugnissen mittelalterlicher Goldschmiede-, Textil- und Buchkunst faszinierende Einblicke in die Lebenswelt und das Zeitalter des Kölner Heiligen. Das vorliegende Buch gibt als Katalog zur Ausstellung vertiefende Informationen und Einblicke in einige der bedeutendsten Zeugnisse mittelalterlicher Kunst und Geschichte.
Katalogteil mit Beiträgen von Leonie Becks, Manuela Beer, Joachim Oepen, Anna Pawlik und Raphaela Rothenaicher.
Stimmen zum Buch
„Wir haben den ebenso informativen wie schön gestalteten Band über den Heiligen Heribert von Köln sehr gerne in unsere Handbibliothek aufgenommen und wünschen ihm die verdiente Aufmerksamkeit.“
Dr. Monica Sinderhauf, Bistumsarchiv Trier