Die Kasseler Künstlerfamilie Haag

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Jürgen Rascher, Die Kasseler Künstlerfamilie Haag – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte von Kassel, Den Haag und Bern, 516 Seiten, 227 Abb., Format 19 x 24 cm, 1. Auflage 2013, ISBN 978-3-89870-626-1

ISBN 978-3-89870-626-1 Kategorie:

Beschreibung

Mit diesem Buch von Jürgen Rascher werden erstmals Leben und Werk der aus dem Hohenlohestädtchen Forchtenberg am Kocher – dem Geburtsort der berühmten Bildhauerbrüder Michael Kern (1580–1649) und Leonhard Kern (1588–1662) – stammenden, in der Epoche des Barock und Rokoko tätigen Künstlerfamilie Haag dargestellt, die in Deutschland kaum bekannt ist. Ihr Stammvater, der Bildhauer Johann Ernst Antonius Haag (1685–1728), ließ sich auf seiner Gesellenwanderung 1706 in Kassel nieder, wo er Arbeiten für den Landgrafenhof ausführte. Alle seine vier in der Residenzstadt geborenen Söhne wurden Künstler: Carl Christoph Haag (1707–1759), der auf seiner Walz bis nach Genf kam, brachte es zum Hofbildhauer in Kassel. Johann David Christian Haag (1709–1760), zunächst Kasseler Hofmaler für den landgräflichen Marstall, wurde später Hofporträtmaler des niederländischen Statthalters Prinz Willem IV. von Oranien-Nassau in Leeuwarden (Friesland), danach in Den Haag, und Zeichenlehrer der adeligen Pagen des Hofes; außer Bildnissen malte er vor allem Tiere, überwiegend Vögel. Rudolph Friedrich Haag (1712–nach 1742) wirkte als Bildhauer zehn Jahre lang im schweizerischen Bern. Johann Henrich Caspar Haag (1718–1772) war als Kunstmaler in Kassel tätig.

Das bedeutendste Familienmitglied, dessen Todestag sich 2012 zum 200. Mal jährt, ist der in niederländischen Kunstkreisen noch immer geschätzte Maler und Zeichner Tethard Philipp Christian Haag (1737–1812), der Sohn von J. D. C. Haag; er war von 1760 bis 1795 Hofmaler des niederländischen Statthalters Prinz Willem V. von Oranien-Nassau in Den Haag, Direktor von dessen berühmter Gemäldegalerie, Dekan der Haager Malergilde Pictura sowie zeitweiliger Direktor von deren Zeichenakademie. Außer Porträts, auch Reiterbildnissen, malte und zeichnete er hauptsächlich Pferde; er gilt als einer der besten niederländischen Pferdemaler und -zeichner überhaupt. Zu den Nachkommen seiner Schwester Wilhelmina Charlotta van Erckelens zählen mehrere niederländische Maler und Zeichner, darunter der begabte und sehr populäre Johan Coenraad Braakensiek (1858–1940), sowie zahlreiche niederländische Schauspieler, unter ihnen Greta Lobo-Braakensiek (1882–1926).

Das vorliegende detailreiche Werk, das Ergebnis jahrelanger intensiver Forschungen, setzt sich zum Ziel, Schicksal und künstlerisches Schaffen einer nicht unbedeutenden deutschen Familie von Bildhauern und Malern des 18. Jahrhunderts in allen Facetten vorzustellen, soweit dies die Quellenlage zulässt, und einem breiteren Publikum in Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz näher zu bringen. Der Band ist durch zahlreiche, überwiegend farbige Abbildungen reich illustriert.

 

„So wird aus der Generationen umfassenden und Grenzen überschreitenden Familiengeschichte ein Stück europäischer Kulturgeschichte, in die man sich mit Gewinn vertiefen kann.“
Fritz Endemann in: Württembergisch Franken, Jahrbuch 2015, S. 290f.

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