Beschreibung
Kaum ein Stein in Deutschland kann wie der Solnhofer Stein auf eine 1.800-jährige Abbaugeschichte zurückblicken. Sie begann in römischer Zeit und erreichte im 16. Jahrhundert einen ersten Höhepunkt. Künstler nützten ihn für Epitaphe, Kleinplastiken, Medaillen und Plaketten sowie für großartige Ätzwerke, in denen das astronomische Wissen und Lieder der Zeit mit Noten und Texten festgehalten sind. Der zweite Höhepunkt entfaltete sich im Barock und Rokoko. In Süddeutschland und Österreich beiderseits der Donau bestellten die geistlichen und weltlichen Bauherren den Solnhofer Stein als variantenreiches Bodenpflaster für Kirchen, Klöster, Residenzen, Festsäle und Bibliotheken. Viele Kunstwerke, Bauten und Räume werden bebildert vorgestellt. Das 19. Jahrhundert war mit dem Lithografiestein der dritte Höhepunkt, begleitet von der Industrialisierung des Steinabbaus und der Werksteinherstellung.
Eingegangen wird auf die Charakteristika des Solnhofer Steins, die ihn für künstlerische und lithografische Zwecke so geeignet machen, auf die wechselvolle Geschichte des Abbaus und des Steingewerbes einschließlich wirtschaftlicher und sozialer Aspekte, sowie auf den Steintransport.
Der Autor
Victor Henle ist mit dem Solnhofer Stein aufgewachsen. Sowohl väterlicherseits als auch mütterlicherseits waren die Vorfahren in diesem Steingewerbe tätig. In München absolvierte er das Erste und Zweite Juristische Staatsexamen. Nach einem Doktorat in Paris promovierte er im Internationalen Privatrecht. 1974 Eintritt in den Bayerischen Staatsdienst. Ab 1985 Redakteur im Donaukurier in Ingolstadt. 1990 Aufbauhelfer in Thüringen. Von 1992 bis 2007 Direktor der Thüringer Landesmedienanstalt. Veröffentlichte 2018 die Chronik der Steinbruchgemeinde Mörnsheim.
Stimmen zum Buch
„Der prächtige Band hat das Zeug, ein Standardwerk in Sachen Solnhofer Stein zu werden. Das reich bebilderte und aufwendig illustrierte Buch dokumentiert nicht nur – hervorragend mit einem ausführlichen Quellenverzeichnis belegt – die Geschichte eines besonderen Natursteins. Henle beschreibt damit auch bayerische Wirtschafts- und Kulturgeschichte, ein Stück Handwerks- und Industriekultur.“
Süddeutsche Zeitung
„Geschichte wird lebendig, wenn wir die Sprache der Steine verstehen. Dafür hat Victor Henle mit seinem Buch über den Abbau und die Verwendung des Solnhofer Kalksteins ein aktuelles Beispiel vorgelegt. … Seine Vorfahren waren selber Solnhofer Steinbruch-Unternehmer. Der Autor hat in seiner gründlichen Archivarbeit für das neue Buch weit mehr geleistet, als ihnen ein Denkmal zu setzen. Er hat den Steinen eine Sprache gegeben.“
Münchner Merkur
„Henle legt ein umfassendes Werk zur Wirtschafts- und Kulturgeschichte des Natursteins aus dem Altmühltal vor. Eine erschöpfende, reich bebilderte und sorgfältig recherchierte Geschichte des Solnhofer Steins.“
Eichstätter Kurier
„Das Buch ist inhaltlich und in Text und Bild ein außergewöhnliches Werk. Eine abwechslungsreiche und erkenntnisreiche Erkundung in die Welt des Solnhofer Steins mit vielen neuen Entdeckungen.“
Schönere Heimat, Zeitschrift des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege



