Beschreibung
Erscheint am 26.05.2025
Kaum ein Stein in Deutschland kann wie der Solnhofer Stein auf eine 1.800-jährige Abbaugeschichte zurückblicken. Sie begann in römischer Zeit und erreichte im 16. Jahrhundert einen ersten Höhepunkt. Künstler nützten ihn für Epitaphe, Kleinplastiken, Medaillen und Plaketten sowie für großartige Ätzwerke, in denen das astronomische Wissen und Lieder der Zeit mit Noten und Texten festgehalten sind. Der zweite Höhepunkt entfaltete sich im Barock und Rokoko. In Süddeutschland und Österreich beiderseits der Donau bestellten die geistlichen und weltlichen Bauherren den Solnhofer Stein als variantenreiches Bodenpflaster für Kirchen, Klöster, Residenzen, Festsäle und Bibliotheken. Viele Kunstwerke, Bauten und Räume werden bebildert vorgestellt. Das 19. Jahrhundert war mit dem Lithografiestein der dritte Höhepunkt, begleitet von der Industrialisierung des Steinabbaus und der Werksteinherstellung.
Eingegangen wird auf die Charakteristika des Solnhofer Steins, die ihn für künstlerische und lithografische Zwecke so geeignet machen, auf die wechselvolle Geschichte des Abbaus und des Steingewerbes einschließlich wirtschaftlicher und sozialer Aspekte, sowie auf den Steintransport.
Der Autor
Victor Henle ist mit dem Solnhofer Stein aufgewachsen. Sowohl väterlicherseits als auch mütterlicherseits waren die Vorfahren in diesem Steingewerbe tätig. In München absolvierte er das Erste und Zweite Juristische Staatsexamen. Nach einem Doktorat in Paris promovierte er im Internationalen Privatrecht. 1974 Eintritt in den Bayerischen Staatsdienst. Ab 1985 Redakteur im Donaukurier in Ingolstadt. 1990 Aufbauhelfer in Thüringen. Von 1992 bis 2007 Direktor der Thüringer Landesmedienanstalt. Veröffentlichte 2018 die Chronik der Steinbruchgemeinde Mörnsheim.