Beschreibung
In diesem Buch beleuchten drei Autoren Huthistorie aus verschiedenen Blickwinkeln. Georg Grübels Darlegung ist eine monumentale Neubetrachtung der Geschichte der Hutherstellung im Westallgäu. Klaus Gietinger befasst sich mit der sozialen Frage der Westallgäuer Hutproduktion, und Manfred Röhrl berichtet nicht ohne Humor aus der Geschichte des Lindenberger Hutmuseums. Unter Verwendung bisher unbekannter Quellen geben die Beiträge in diesem Buch den Blick frei auf ein bislang verschüttetes Kapitel Lindenberger, Westallgäuer, ja europäischer Textilgeschichte: Eine Lindenberger Hut-Handelscompagnie wird erstmals 1755 erwähnt. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Hutindustrie im Westallgäu rasant, geriet jedoch nach dem Ersten Weltkrieg in eine tiefe Strukturkrise. Die Rettung brachte 1927 die Umstellung von Herrenstrohhüten auf Damenstroh- und Filzhüte. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden alle Hut-Industrieverbände „gleichgeschaltet“. Brachte schon bald nach 1945 das „Wirtschaftswunder“ einen erneuten Aufschwung, so begann in den 1960er-Jahren weltweit eine „hutlose Zeit“.