Beschreibung
Die Birnau gehört zu den bedeutendsten Marienwallfahrtsorten in Schwaben. Unter Abt Anselm II. Schwab wurde der Grundstein der barocken Wallfahrtsstätte zur „Mater amabilis“ am 8. Juni 1747 gelegt. Schon drei Jahre später, am 20. September 1750, konnte der Konstanzer Weihbischof Joseph Graf Fugger von Kirchberg die Wallfahrtskirche einweihen. Eingebettet in die liebliche Bodenseelandschaft, am Ufer des Überlinger Sees gelegen, entstand ein „harmonisches Einheitswerk“ (Hugo Schnell), entworfen vom Konstanzer Architekten Peter Thumb, ausgemalt von Gottfried Bernhard Göz, plastisch ausgestattet durch den Bildhauer Joseph Anton Feuchtmayer. Im Gefolge der Säkularisation wurde der Birnauer Konvent 1804 zur Auflösung gezwungen. Grund und Boden gingen in den Besitz der Markgrafen von Baden über. Vier Jahre später folgte die Schließung der Wallfahrtskirche, die in der Folge für mehr als ein Jahrhundert verwaiste. 1919 wurde die Birnau erneut ihrer Bestimmung als Ordenshaus und Wallfahrtskirche zugeführt. Ein abermaliger Einschnitt infolge der Aufhebung des Klosters durch die Nationalsozialisten erwies sich gottlob nur als Episode. Vier Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs konnten die Zisterzienser die Gnadenstätte am Bodensee wieder unter ihre Obhut nehmen. Indem Papst Paul VI. die Birnau 1971 zur Basilica minor erhob, unterstrich er den herausragenden Rang der Wallfahrtskirche.
Im Heiligen Jahr 2000 konnte das 250-jährige Jubiläum der Konsekration der Birnau gefeiert werden. Aus diesem Anlaß erschien die vorliegende Festschrift, in der die religiöse Strahlkraft ebenso gewürdigt wird wie die architekturgeschichtliche und künstlerische Bedeutung des Barockjuwels am Bodensee.